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kunstraum niederoesterreich

SOCIAL GLITCH

Radikale Ästhetik und die Konsequenzen extremer Ereignisse

Kuratiert von: Sylvia Eckermann, Gerald Nestler, Maximilian Thoman

 

  1. Eine Ausstellung im KUNSTRAUM NIEDEROESTERREICH 25 09 - 05 12 2015
    mit Projekten im öffentlichen Raum Wiens und in Zusammenarbeit mit TONSPUR Kunstverein Wien und WUK.performing.arts

 

WERKE NEXT > Sylvia Eckermann (AT)

 

Nabil Ahmed / Earth Sensing Association (GB)

 

Nabil Ahmad, Feuerring, 2015

 

Nabil Ahmad, Feuerring, 2015, video still

Nabil Ahmed / Earth Sensing Association (GB)

 

Feuerring, 2015

Modell, Collage, Satelliten-Fernerkundungsaufnahme, Karte, Simulation, 2:14 Min.

 

Die Grasberg-Mine im militarisierten Gebiet Westneuguinea befindet sich am nordwestlichen Rand des Pazifischen Feuerrings, der die Erde mit ungeheuren seismischen Aktivitäten und Vulkanen aufreißt und eine mineralische Grenze an den Rändern des Pazifiks bildet. Gleichsam als Diagramm politischer Geologie fließt der Feuerring in die Erde hinein und hebt sich aus dieser heraus, in langsamer Bewegung vom indonesischen Archipel bis zu dessen Antipoden. Die mehrteilige Installation verfolgt die Geschichte eines Langzeitkonflikts über Selbstbestimmung und Kontaminierung in Westneuguinea. Mit ihren modifizierten, seismischen Unterwasser-Audio- und Satellitendaten erschließt sie den BetrachterInnen neue Möglichkeiten, Politik und Geologie sowie den Kampf der indigenen Bevölkerung um ihr Territorium gegen den Staat und das Kapital in Beziehung zu setzen. "Im viktorianischen England arbeiteten die Kriminellen im Schutz von Industriesmog, Nebel und Gaslicht. Heute verschmutzen die Bergbauunternehmen in einer der wolkenreichsten Gegenden der Welt unter einer dicken Wolkenbedeckung die Luft und benutzen das Erdklima als Ausrede. Wir mussten jedes Pixel der 199 Landsat Satelliten-Überflüge zwischen 1987-2014 untersuchen und extrahieren, um den Blick auf die vergiftete Umwelt Westneuguinea werfen zu können."

Nabil Ahmad, Feuerring, 2015, Ausstellungsansicht. Foto: Eva Würdinger